Ines, du hast viele Jahre im Bereich Qualitätsmanagement Food und Genussmittel gearbeitet und dich dann vor einigen Jahren selbstständig gemacht. Worauf kommt es beim Qualitätsmanagement besonders an?
„Das ist eine großartige Frage (lacht). Generell lässt sich sagen, dass es viele Vorschriften auf EU- und Bundesebene betreffend Qualitätsmanagement gibt. Aber normalerweise wird niemand zu Euch kommen und sagen, wie Ihr diese Anforderungen in die Praxis umsetzen könnt. Zwar gibt es Standardlösungen, aber vieles müsst ihr selbst herausfinden. Es hängt auch vom Unternehmen und den Produkten ab, die vertrieben werden sollen. Manchmal müsst Ihr euch an die zuständigen Stellen wenden oder in kniffligen Situationen auf euer Netzwerk zurückgreifen. Brücken bauen und offen mit den Behörden umgehen ist das, was ihr braucht, wenn ihr in diesem Geschäft erfolgreich sein wollt“
Ines, was gefällt Dir am meisten an der Arbeit mit deinen Kunden?
„Ich habe große Freude daran, wenn ich für meine Kunden ein herausforderndes Thema löse und gleichzeitig mein Wissen durch die gewonnenen Erkenntnisse erweitern kann. So ist es ist ein Gewinn für beide Seiten“
Kannst du die größte Herausforderung, vor der die Cannabis Branche heute steht, beschreiben.
Welche Lösungsansätze siehst du?
„Wir sind aktuell in einer Pionierphase was die Legalisierung von Cannabis in Deutschland angeht. Lockerungen existieren ja bereits seit 2009 für die medizinische Anwendung, aber nach wie vor gehört Cannabis, sowie alle Zubereitungen die den Wirkstoff THC enthalten in Deutschland per se zu den nicht verkehrsfähigen, also „illegalen“ Betäubungsmitteln. Für Cannabis-Entrepreneure ist die zukünftige Entwicklung ohne konkreten Entwurf zum Cannabiskontrollgesetz daher schwer abzuschätzen. Geplant ist immerhin direkt mit dem kanadischen Modell zu starten, das bedeutet, die gesamte Wertschöpfungskette ausgehend vom Anbau über Weiterverarbeitung sowie Handel würden legalisiert werden.„
Welchen aktuellen Trend siehst du in der Branche und wie wirkt er sich auf deine Kunden aus?
„Ursprünglich war die Abgabe von Cannabis ausschließlich über Apotheken vorgesehen. Aktuell wird aber auch über den Verkauf in lizenzierten Fachgeschäften diskutiert. Wie auch immer, das Ziel wird sein, dass Händler ihre Kunden über die Risiken des Cannabiskonsums aufklären können und müssen. Dies wird wahrscheinlich über staatlich anerkannte Fortbildungsprogramme verwirklicht werden. Das bedeutet im Umkehrschluss das eine entsprechende Schulung des Personals eine Voraussetzung für den Erwerb einer Verkaufslizenz zumindest im B2C Geschäft werden könnte.„
Ines, erzähle uns doch etwas über dich außerhalb QMCI?
„Bei schönem Wetter fahre ich gerne mit meinem Rennrad durch das Siebengebirge. Wenn ich die Kinder mitnehmen möchte, mache ich das aber ausschließlich mit elektronischer Unterstützung. Bei nicht ganz so schönem Wetter betätige ich mich musikalisch mit einer Handpan oder künstlerisch mit Bleistift auf Papier.„
Welchen Wert gewinnt ein Kunde durch die Zusammenarbeit mit QMCI?
„Ein fehlendes Qualitätsmanagementsystem oder eines welches noch nicht gut ausgereift ist, wird während der Zusammenarbeit so gestaltet, dass eine Zertifizierung angestrebt werden kann.„
Ines, Vielen Dank für das Interview!